Fiktion und Wirklichkeit
Weise Worte

Phantasie und Wirklichkeit, Fiktion und Wahrheit

Laut Duden ist Phantasie die „Fähigkeit, Gedächtnisinhalte zu neuen Vorstellungen zu verknüpfen, sich etwas in Gedanken auszumalen“. Viele definieren Phantasie als das Gegenteil von Wirklichkeit oder Realität. Schlägt man dann aber einmal die Antonyme von Phantasie (oder Fantasie) nach, so findet man dort auch Begriffe wie Einfallslosigkeit und Ideenlosigkeit. Das macht deutlich, wie wertvoll Phantasie tatsächlich ist. Sie ist die Basis jeder Vision und Werkzeug jeder Manifestation.

„If one is lucky, a solitary fantasy can totally transform one million realities.“
– Maya Angelou

Ähnlich verhält es sich mit der Fiktion – einem typischen Produkt der Phantasie. Als empfundenes Gegenteil von Realität und Wahrheit ist Fiktion für manche ein negativ besetzter Begriff. Dabei kann sie einen großen Einfluss auf unsere wirkliche Welt nehmen. Sie inspiriert und dient als Krücke für unsere zuweilen blockierte Kognition. Erst heute las ich in einem Spiegel-Interview diese Worte von Bestsellerautor Frank Schätzing:

„Ich glaube durchaus, dass Fiktion unser Verständnis der Wirklichkeit fördern kann.“

Im Moment stellt sich unsere Wirklichkeit als besonders große Herausforderung dar. Umso mehr ist gerade jetzt eine ideale Zeit für Purzelbäume schlagende Phantasie und für Fiktion, die die scheinbar ehernen Grenzen der Realität überschreitet.