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Weise Worte

Langsam umblättern

Was ich gar nicht gut kann, sind Kompromisse (ich nenne sie lieber „halbe Sachen“, obwohl das natürlich nicht ganz stimmt), aber jetzt muss ich einen machen. Alles an meiner aktuellen Situation schreit „Abwarten!“, weil ich von Variablen umgeben bin, die mich entweder in entgegengesetzte Richtungen zerren oder einfach im Stockdunkeln bleiben. Corona ist dabei das Tüpfelchen auf dem I.

Wie ich es auch drehe und wende, ich kann gerade nicht Vollgas geben, wie ich es eigentlich möchte. Aber die Tatsache, dass ich von meinen Zielen immer noch meilenweit entfernt bin, weil es schon in den letzten Monaten nur mit angezogener Handbremse voran ging, macht mir ein Verharren in der Situation unerträglich.

„Denn der einzige Grund für das Leben oder eine Geschichte ist doch: Was passiert als nächstes?“
– Jack Kerouac

Seit Tagen habe ich nun über einer Strategie gebrütet, die mir eigentlich nicht schmeckt. Sie macht einen Strich durch alles, was ich ursprünglich in den nächsten ein bis zwei Jahren vorhatte. Dinge, auf die ich mich schon lange gefreut hatte. Belohnungen für Opfer und Entbehrungen. Aber diese Strategie ist die einzige Möglichkeit, in diesen ein bis zwei Jahren nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

Ich hatte früher, vor gar nicht allzu langer Zeit sogar, noch echte Probleme mit „Instant Gratification“. Immerhin scheint es damit nun wirklich vorbei zu sein. Die Entscheidung ist getroffen.

Danke für das Foto, Priscilla Du Preez