
Kriterien
„The ache for home lives in all of us. The safe place where we can go as we are and not be questioned.“
– Maya Angelou
Verzögerungen sind in der Regel für etwas gut, jedenfalls, wenn man sie im Nachhinein betrachtet. Dass es beim Hauskauf gerade einen unerwarteten Aufschub gibt, versuche ich deshalb auch als Chance für noch gründlicheres Durchdenken meiner Wahl zu sehen.
Tatsächlich fühlte ich mich von der Tragweite meiner Entscheidung ein bisschen überfordert. Die Dänen haben aus guten Gründen diverse Hürden aufgestellt, die es Ausländern erschweren, eine Immobilie zu kaufen. In meinem Fall ist es zwar relativ einfach, doch auch für mich gilt: Sollte ich nach einer Weile merken, dass ich mich in dem Haus meiner Wahl – aus welchen unerwarteten Gründen auch immer – doch nicht so wohl fühle, kann ich das Haus für mindestens fünf Jahre weder vermieten noch weiterverkaufen.
Man muss also wirklich sehr bedacht auswählen, alle Eventualitäten gründlich überprüfen, und am besten auch noch einen Hellseher befragen, denn in fünf Jahren kann sich vieles verändern. „What you own, owns you“ trifft hier in besonderem Maße zu. Und ich gestehe, dass mir das Angst macht. Mein Budget ist begrenzt, was bedeutet, dass ich mir nur eine Immobilie mit allerlei Macken leisten kann.
Die letzten Tage habe ich daher genutzt, alles noch einmal mit Abstand zu betrachten. Mit mehr Ruhe und ohne den Druck, der für derartige Entscheidungen sowieso Gift ist. Natürlich kann ich nie absolut sicher sein. Aber inzwischen weiß ich, dass ich zumindest den Platz genau richtig gewählt habe.

