
Intuition + Hingabe = Magie
Dass jeder „Magie“ anders definiert, und dass meiner persönlichen Definition zufolge in jedem von uns „magische Kräfte“ schlummern, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben. Heute möchte ich ein bisschen genauer darauf eingehen. Speziell auf die hohe Kunst der Manifestation. Denn das kann wirklich jeder. Theoretisch.
Manifestation bezeichnet im weitesten Sinn das Sichtbar machen, Anfassbar machen oder Sich-offenbaren von materiellen oder immateriellen Dingen, die vorher unsichtbar, gestaltlos oder nicht-existent waren. Manche nennen das „Bestellungen beim Universum“, die anderen sagen dazu Hexerei, Zufall, Glück oder eben Manifestieren. Ob es dabei um ein neues Auto, den Traumjob oder eine Nacht mit dem Lieblingsmenschen geht, spielt keine Rolle. Ein weites Feld also, bei dem es im Kern meistens darum geht, „Wünsche wahr werden lassen“.
„Find what you love and let it kill you.“
– Charles Bukowski (vielleicht)
Es ist leider tatsächlich ganz profan. Denn es geht um nichts anderes als die guten alten Tugenden wie Fokus, Willenskraft, Disziplin, Durchhaltevermögen, Konsequenz, Stamina und Selbstvertrauen. Und bedauerlicherweise auch Opferbereitschaft. All das lässt sich herunterbrechen auf zwei Dinge: Intuition und Hingabe.
Was die Sache kompliziert macht, ist unser allzu menschliches Zuviel-auf-einmal-wollen und unsere überzivilisierte Oberflächlichkeit. Heute dies, morgen das, und nächste Woche doch lieber noch ein bisschen anders. In der Regel wissen wir nämlich gar nicht so genau, was wir eigentlich wirklich wollen. Die erste Hürde ist es also, herauszufinden, nach was wir uns tatsächlich verzehren. Wenn wir das richtig machen, werden wir feststellen, dass das niemals etwas im Außen ist, sondern etwas in unserem Inneren. Es ist nicht das Auto oder die Zuneigung eines bestimmten Menschen. Hinter solchen Wünschen steht etwas anderes. Eine gesunde Intuition hilft uns bei der Suche danach und bei den richtigen Entscheidungen auf dem Weg dorthin.
Alles andere, also das Fokussieren, die Willenskraft und so weiter, kommt von wahrer Hingabe an das Objekt unserer großen Sehnsucht. Hier scheitern wir am häufigsten. Meistens, weil sich irgendwann Zweifel einstellen. Die Disziplin lässt nach, oder wir bringen das Opfer einfach nicht über uns. Das ist oft ein Zeichen, dass wir bei Hürde Nummer 1 geschummelt haben. Oder aber, wir sind noch ungeübt in der Kunst des Manifestierens. Dann übersehen wir nämlich gerne mal, dass wir schon fast am Ziel sind. Oder sogar darüber hinaus, nur sieht es etwas anders aus, als wir erwartet hatten.
Oder wir haben noch kein Gefühl für die Zeit, die das Manifestieren in Anspruch nimmt. Wir erwarten das Ergebnis zu schnell. Wenn wir eigentlich noch gar nicht bereit dafür sind. Oft fürchten wir uns nämlich sogar ein bisschen davor.
Auch deshalb fällt Manifestation leichter, wenn man sich von Anfang an Notizen macht. Visuelle Menschen zeichnen lieber Skizzen und malen Emojis in ihr Bullet-Journal oder machen ein „Visionboard“. Man kann das alles natürlich auch kombinieren. Und selbstverständlich helfen Rituale, Mantras und Werkzeuge wie individuelle Glücksbringer beim Fokussieren und Durchhalten.
Je mehr Übung man bekommt, desto leichter fallen später auch winzige Alltagsmanifestationen. Weil sie letztlich nur Splitter der ganz großen Wünsche sind. Sie erledigen sich fast automatisch.
Danke für das Foto, Geran de Klerk

