
Haus oder Buch?
„Es gibt mehr als eine Art der Freiheit… die Freiheit zu, und die Freiheit von. In den Tagen der Anarchie war es die Freiheit zu. Jetzt ist dir die Freiheit von gegeben. Unterschätze das nicht.“
– Margaret Atwood | Der Report der Magd
Bei Sothebys kann man derzeit eine ganz besondere Ausgabe von Margaret Atwoods „The Handmaid’s Tale“ ersteigern: Das Buch ist feuerfest, also nicht verbrennbar, wie es in vielen fiktiven und sogar ein paar realen Diktaturen gerne mit unerwünschtem Gedankengut gehandhabt wird. Die symbolische Sonderedition umfasst tatsächlich nur dieses eine Exemplar. Es ist ein echtes Unikat und wird ein wertvolles Sammlerstück werden.
Die Auktion ist Teil einer Initiative des Verlagshauses Penguin Books. Der Erlös geht an PEN Amerika, eine Organisation, die gegen Zensur kämpft. Mit „The Handmaid’s Tale“ (dt. „Der Report der Magd“), einer Dystopie, die Margaret Atwood bereits 1985 schrieb, bewies die kanadische Autorin fast schon hellseherische Fähigkeiten, wie man sie von George Orwell oder William Gibson kennt. Das Werk ist heute aktuell wie nie und weckte immer schon den Unmut mächtiger „alter, weißer Männer“ wie Donald Trump und seinesgleichen.
Das Startgebot für das „Unburnable Book“ meiner Lieblingsautorin liegt bei 35.000 US Dollar. Als ich heute Morgen von der Auktion erfuhr, habe ich tatsächlich kurz überlegt, den Hauskauf zu vertagen und stattdessen ein Gebot für diesen Schatz abzugeben.

