
Gemischte Gefühle
„It’s a dangerous business, Frodo, going out of your door,“ he used to say. „You step into the road, and if you don’t keep your feet, there is no knowing where you might be swept off to. Do you realize that this is the very path that goes through Mirkwood, and that if you let it, it might take you to the Lonely Mountain or even further and to worse places?“
– J.R.R. Tolkien, Der Herr der Ringe
Ich mache mir grad ein bisschen ins Hemd. Nicht, dass es mich überrascht, aber nach all den Monaten geht es jetzt plötzlich so schnell. Ich sorge mich, dass sich nicht alles wie vorgesehen zusammenfügt. Es macht mich sowieso immer furchtbar nervös, wenn zu viele verschiedene Parteien mitmischen, zumal heutzutage auf niemanden mehr wirklich Verlass zu sein scheint, schon gar nicht auf Dienstleister.
Doch mir ist auch bewusst, dass ich inzwischen schlicht aus der Übung bin, was das Antreten von Abenteuern angeht. Zu lange habe ich mich hier eingeigelt, zu selten die Komfortzone verlassen, durchaus auch mit Corona als Vorwand. Das rächt sich jetzt. So sehr ich mich freue, so arg plagt mich gerade meine Phantasie mit Horrorszenarien. Wo bleibt da die Euphorie? Vielleicht bin ich langsam doch zu alt, um noch einmal ins Ungewisse zu ziehen?
Aber dann fällt mir ein, dass Bilbo 50 oder 51 Jahre alt war, als Gandalf und die Zwerge ihn aus dem Auenland in die Fremde lockten. Mein 50ster Geburtstag steht kurz bevor. Das ist doch eine schöne Parallele.

Danke für das Foto aus Sønderborg, Can Aslan

