Vergängliches
Weise Worte

Epische Träume

„Der Traum ist stärker als die Erfahrung.“
– Gaston Bachelard | La Psychanalyse du feu


In letzter Zeit träume ich mal wieder besonders ausführlich. Endlos lange, prall gefüllte Geschichten mit ganz unterschiedlichen Themen und Protagonisten. Ich frage mich immer, wie sowas in die maximale Traumdauer von 20 Minuten passt, wenn sich die Story doch wie ein fetter Schmöker anfühlt, für den man mindestens eine Woche bräuchte. Selbst als Film wären es Dreistünder mit Pinkelpause.

Es sind zum Glück keine echten Albträume, aber es gibt durchaus unangenehme Inhalte, wegen denen ich anschließend nicht so gerne nochmal einschlafen möchte. Manchmal kommen meine Eltern darin vor, manchmal ein Ex-Freund, an den ich mich lieber nicht erinnern möchte. Oft sind es auch Personen, die aus verschiedenen Menschen zusammengesetzt scheinen. Frisur und Stimme einer alten Bekannten und dazu das Gesicht und Auftreten irgendeines Promis und sowas. Das wird mir oft erst nach dem Aufwachen bewusst und ist manchmal lustig, manchmal küchenpsychologisch interessant und gelegentlich auch beides.

Auch wenn heute unter Psychologen die Meinung vorherrscht, dass es sich bei Träumen einfach nur um rein zufälligen Aufwasch unseres Hirn-Papierkorbs handelt, bleiben meine eigenen Träume interessant für mich. Und ich bin sehr dankbar, zu denen zu gehören, die sich erinnern können. Was Träume (und Archetypen) angeht, bin ich immer noch überzeugter Anhänger C.G. Jungs.