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Löwenzahnkind
"Löwenzahnkind" von Lina Bengtsdotter spielt im Hochsommer in einer schwedischen Kleinstadt. Es wird also nie ganz dunkel, aber die Atmosphäre ist so düster wie man sie von Nordic Noir Thrillern kennt. Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie um die Stockholmer Polizistin Charlie, die zwar brillant ist, aber wegen ihrer eigenen Dämonen beruflich wie privat zu scheitern droht. Es ist nicht so abgedroschen wie es klingt, und ich habe den Nachfolger, "Hagebuttenblut", bereits auf meiner Leseliste.
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Wir Ertrunkenen
"Wir Ertrunkenen" von Carsten Jensen erschien auf Deutsch vor knapp 15 Jahren und wurde damals von vielen Kritikern gefeiert. Der Autor stammt aus Marstal, meiner neuen Heimat, und die Geschichte dreht sich auch um Marstal, den einst zweitwichtigsten Hafen Dänemarks. Das Buch ist ein Wälzer. Über fast 800 Seiten erstreckt sich diese Familiensaga, beginnend mit dem deutsch-dänischen Krieg (1848) und endend im Zweiten Weltkrieg. Es geht um die Seefahrt und was sie für die Menschen dieser Insel bedeutete. Broterwerb, große Abenteuer, feinstes Seemannsgarn, manchmal unverhoffter Reichtum, aber vor allem unzählige an das Meer verlorene Väter, Söhne und Brüder.