
Blockheide im Waldviertel
In der Blockheide im niederösterreichischen Waldviertel fühlt man sich wie auf einem historischen Schlachtfeld verfeindeter Trolle. Riesige Gesteinsbrocken liegen herum wie von Riesenhand hingeworfen. Zahlreiche „Wackelsteine“ oder „Durchschlüpfsteine“, denen die Menschen früher (und manchmal noch heute) magische Kräfte nachsagen, sind wunderbare Inspiration für die Phantasie der Besucher.
Der Sage nach wanderte einst ein Gott oder Riese vom Manhartsberg kommend und sammelte Steine am Wegesrand auf. Als er in das Gebiet der heutigen Blockheide kam, riss sein Beutel mit den zu schwer gewordenen Steinen, und sie purzelten durcheinander. Tatsächlich sind die Restlinge, Findlinge und Blockburgen aber natürlich entstandene Überreste der „Böhmischen Masse“.
Die Theorie, dass sich hier ein Kultplatz befand, gilt heute als wissenschaftlich überholt. Trotzdem gibt es bestimmt nur wenige Spaziergänger in der Blockheide, die den Ort als völlig profan empfinden. Das ungewöhnliche Spiel von Licht und Schatten zwischen den einzelnen Granitansammlungen, der allgegenwärtige Geruch von feuchtem Moos und der mit hohen Föhren durchsetzte Mischwald erinnern an die Märchen von Rübezahl und Blaubart. Es fällt leicht, an Fabelwesen zu glauben, wenn man hier herum wandert. Das belegen auch die fantasievollen Namen, die man auf den Info-Tafeln zu einigen der Gesteinsformationen nachlesen kann.
