Wasserstandsmeldung
Grimoire

Wasserstand

Wenn ich hier selten schreibe, ist entweder gar nichts los oder viel. Im Moment ist es viel. Vierbeinige Gäste oder solche, die es werden wollen, halten mich auf Trab. Und dazwischen bastele ich an einem neuen Konzept, das mir echte Hoffnung für die Zukunft gibt. Angesichts des Zustands der Welt (insbesondere die Situation in Gaza/Israel wird ja allerorten als „aussichtslos“ beschrieben, und ich bin nach wie vor sicher, dass es auch am Kosovo noch knallen wird) ist das erstaunlich.

Was mir dabei mal wieder deutlich bewusst wird: Ich hege – immer noch – eine tiefe Abneigung gegen die „Corporate World“. Ich muss einige Gespräche mit Vertrieblern führen, und dieses immer gleiche Muster, dass sofort zutage tritt, wenn ich nicht gleich morgen eine möglichst große Bestellung aufgebe (weil ich nicht gleich morgen starte), ist einfach zu deutlich, um keinen faden Beigeschmack zu hinterlassen. Jetzt zum vertraulichen Du wechseln. Jetzt die Einladung in die Fabrik aussprechen. Jetzt die Prozente noch einmal erhöhen, ganz ausnahmsweise, weil man das Konzept so toll findet. Ja, klar.

Für mich hat das auch mit mangelndem Respekt zu tun, wenn jemand mit einer allzu durchschaubaren Schema-F-Strategie kommuniziert. Das nervt mich auch so an der meisten Werbung. Man wird für dumm verkauft. Offenbar ist das heute so selbstverständlich, dass sich niemand mehr dafür schämt. Man sieht es ja auch an der Politik und in den Medien.

Meinen idealen Anbieter habe ich dennoch gefunden, also will ich nicht länger nörgeln. Ærø im Herbst ist schön. Kalt, nass und sehr windig (in zehn Minuten zum Einkaufen fliegen, in 30 Minuten unter Flüchen und mit bedenklich knirschenden Pedalen zurück), aber friedlich.