Herbst
Grimoire

Was wird aus der Lieblingsjahreszeit?

Es ist noch nicht soweit. Es fallen noch keine Blätter, nur wenige sind sind überhaupt verfärbt. Die Temperaturen sind weiterhin mild, und für den weiteren Verlauf der Woche sind stabile, sonnige 20 Grad angesagt. Aber morgens und abends ist die Luft inzwischen anders. Auch das Licht ist gedämpfter. Am Wochenende war es stürmisch. Ein erster Vorgeschmack auf den Herbst, obwohl immer noch August ist.

Mir ist bewusst, dass der Herbst hier früher kommen wird als im mittleren Deutschland oder in Österreich. Allerdings habe ich keine Ahnung, wann. Und wie. Es ist eine völlig andere Landschaft hier, und klimatisch ist es schwer vergleichbar, wegen der Insellage mit der Wärme speichernden Ostsee drumherum. Der Herbst war immer meine Lieblingsjahreszeit, und ich bin gespannt, ob das so bleiben wird. Vielleicht ist er hier einfach nur sehr windig, nass und dunkel, und die spärlichen Wälder geizen mit „Indian Summer“? Wird es so etwas wie einen goldenen Oktober geben – vielleicht im September?

Ich frage mich auch, wie die Menschen hier mit der Spooky Season umgehen. Was machen Sie um den 1. November herum? Feiern sie Halloween oder Samhain oder einfach nur Allerseelen? Brauchbare Infos dazu habe ich bisher noch nicht gefunden, ich werde also die Nachbarn interviewen müssen. Was ich weiß, ist, dass Ende September Høst gefeiert wird, ein Erntedankfest vor dem „Mikkelsdag“ am 29. September. Dabei scheint es aber vor allem um Bier zu gehen, und es ist sehr christlich gehalten. Nicht unbedingt mein Geschmack.

Ich überlege, mir den Herbst mit einem besonderen Ausflug zu versüßen. Ich möchte die Sort Sol, die Schwarze Sonne sehen, wenn Ende September riesige Starenschwärme die Abendsonne über dem Wattenmeer verdunkeln. Ich wollte sowieso gerne mal nach Rømø. Leider ist ein Tagesausflug dafür eigentlich zu kurz, denn man kann nicht genau voraussehen, wann die Stare tanzen. Eine andere Option ist ein Besuch bei König Humbles Grab und den wilden Pferden auf Langeland. Das ist viel näher, also die wahrscheinlichere Wahl. Denn im Grunde bin ich völlig im „Home,sweet home“-Modus. Ich möchte gar nicht weg, und davon abgesehen gibt es hier auch viel zu viel zu tun.

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