Grimoire

Von Wachstum, Richtungswechseln, Lebensläufen und Niwaki

In einem Gespräch mit einer Kundin ist mir gestern mal wieder aufgefallen, wie fest verankert manche falschen Vorstellungen, Ansprüche oder Glaubenssätze sein können. So fest, dass ein Hinterfragen derselben überhaupt nicht in den Sinn kommt. Das kann fatal sein, denn es verhindert nicht selten jegliches Gefühl für individuelles Vorankommen, Erfolge oder Selbstwert.

Ich möchte dazu gerne dieses Bild von einem offensichtlich nicht ganz gerade gewachsenem Bäumchen zeigen.

Normalerweise sollte der Stamm gerade sein. Das wäre seine natürliche Wuchsrichtung gewesen. Doch dieses Bäumchen hat man gezwungen, anders zu wachsen, mit einem deutlichen Knick. Das macht diese Pflanze aber nicht minderwertig oder weniger attraktiv. Im Gegenteil, für sowas wird deutlich mehr gezahlt als für die Normalversion. Niwaki nennt sich die japanische Schnittkunst, mit der man solche außergewöhnlichen Wuchsformen erreicht.

Die Norm ist eben nicht immer der Gipfel an Attraktivität. Oft genug macht das Besondere viel interessanter. Das wusste ja auch schon Dita. Und gerade was persönliches Wachstum angeht, ist eine kerzengrade Linie keineswegs die ausschließliche Ideallinie. Das gilt übrigens auch für den beruflichen Lebenslauf oder die Karriere.

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