
Unverhoffte 100.000 Euro für Mission Erde! #HaiBockAngriff
Keine Sorge, das wird nicht schon wieder ein Post zu 7 vs. Wild. Aber es ist – zumindest zum Teil – 7 vs. Wild zu verdanken, dass vor ein paar Tagen etwas Fantastisches passiert ist. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für diese Welt.
Ich denke, der Meeresbiologe, Forschungstaucher, Fotograf und Filmemacher Robert Marc Lehmann ist inzwischen jedem ein Begriff, der sich für Naturschutz und Online-Medien interessiert. Robert ist der Gründer von Mission Erde und schon lange ein beliebter Teil der Outdoor-Bubble auf Youtube. Sein Herz schlägt besonders für den Erhalt der Weltmeere, und mit Videos von seinen Expeditionen und Abenteuern konnte er schon viele Menschen aufrütteln. So mancher war enttäuscht, als er Fritz‘ Einladung zur zweiten Staffel von 7 vs. Wild aus Zeitgründen ablehnen musste, aber er bringt sich zumindest bei einer der Challenges mit ein. Und wenn er Zeit hat, streamt er natürlich seine Reactions auf die jeweils aktuellen Folgen.
In der vierten Folge von 7 vs. Wild war zu sehen, wie Otto an seinem Spot Überreste von Haien findet. Sehr viele Überreste von geschlachteten, juvenilen Haien. Die Szene hat eine Menge Zuschauer betreten gemacht. Ich glaube, noch betretener als der ganze Plastikmüll an den Stränden. Als nun der große Hai-Fan Robert diese Szene sah, war er natürlich getriggert. Er setzte zu einer seiner berühmten, leidenschaftlichen und für jeden Idioten verständlichen Reden an und erklärte seinen Live-Zuschauern, warum Shark-Finning skandalös und das Finning noch nicht ausgewachsener Haie noch skandalöser ist. Und wieso es trotzdem immer noch passiert.
Für diejenigen, die Live-Streams auf Twitch oder Youtube normalerweise nicht anschauen, sei erklärt, dass ein Streamer während des Streams einen Zuschauer-Chat laufen lassen kann, in dem (wie auch in den regulären Kommentaren eines Videos) nicht einfach nur gechattet, sondern auch gespendet werden kann. Ein Zuschauer namens „89mrick“ spendete zwei Euro und kommentierte dazu, dass 70.000 Euro zusammen kämen, wenn jetzt jeder zwei Euro spenden würde. Man kennt solche Sätze, in der Regel bewegen sie nicht viel. Aber in diesem Fall war der Chat offensichtlich in einer besonderen Stimmung. Roberts Engagement ist eben ansteckend. Es entwickelte sich eine nie dagewesene Dynamik.
Immer mehr Zuschauer spendeten. Mal 50 Cent, mal einen Euro, mal zehn Euro, manche sogar 100 Euro. Im Chat ist das an bunten Balken zu erkennen. Die Donations und auch neue Mitglieder, also Dauerunterstützer, kamen aus aller Welt. Da Robert eigentlich den Blick auf die besagte 7 vs. Wild Folge gerichtet hatte, und außerdem zwischenzeitlich Otto ans Telefon geholt hatte, sah er erst nach einer Weile aus dem Augenwinkel, dass der Chat wie ein Neon-Regenbogen zu leuchten begonnen hatte. Seine verblüffte Reaktion (ich glaube, als ihm langsam dämmerte, was abging, bekam er sogar feuchte Augen) ließ alles vollends aus dem Ruder laufen. Die Spenden flossen und flossen, obwohl der eigentliche Stream längst zu Ende war. An diesem Abend kamen über 100.000 Euro zusammen. Ganz spontan, ohne eine Aktion, eine Kampagne, einen Aufruf oder einen Plan. Alle Fundraiser dieser Welt sollten sich das anschauen und verstehen.
Hier kann man das Video ansehen. In den Kommentaren wird immer noch gespendet.
Man kann auch hier direkt bei Roberts Reaktion einsteigen. Es ist rührend und amüsant zugleich:
Ich finde es so toll, was da passiert ist. Und ich bin gespannt, was Robert mit dem Geld anstellt. Er hat schon ein paar sehr coole Ideen. Es gibt (unter anderem) bereits Gerüchte, dass wir ihn und Ex-Soldat Otto bald mit Sea Shepherd in Aktion sehen könnten.
Danke für das Foto, Thomas Lipke

