
…und noch mehr Thrifting
Obwohl die österlichen Touristenscharen längst verschwunden sind, sprießen die Loppemärkte wie Pilze aus dem Boden. Wahrscheinlich hängt es mit dem Frühjahrsputz zusammen. Die Leute misten aus. Ich brauche große Disziplin, denn auf den kleinen, privaten Haus-Flohmärkten findet man wirklich Schätze für Beträge, die man noch mit Øre-Münzen bezahlen kann. Der lange unterdrückte Maximalist in mir droht das Ruder wieder an sich zu reißen. Dabei habe ich doch gar keinen Platz.
Zu allem Überfluss plant man gerade in meiner Nachbarschaft, den ganzen Ort über Pfingsten zu einem einzigen Flohmarkt zu machen. Ich bin begeistert und entsetzt zugleich. Vielleicht sollte ich über das Pfingst-Wochenende fliehen? Nach Langeland oder Fyn oder gar nach Kopenhagen zu meiner Tante. Andererseits möchte ich mir so einen Straßenflohmarkt direkt vor der Haustür nicht entgehen lassen, schon allein wegen der Stimmung und des zu erwartenden Klatschs. Außerdem könnte ich die Aktion ganz gut für werbliche Zwecke nutzen.
Erst gestern habe ich bei mir um die Ecke noch ein paar Kronen gelassen. Dort hatte ich letzten Herbst schon den Schlitten gekauft, der jetzt mein bestes Bett ever ist. Ein Bilderrahmen, ein Kerzenhalter, ein Pflanzen-Sprühfläschchen und eine kleine Pflanze plus Topf mussten noch mit. Aber ab jetzt gilt mein Vorsatz, dass ich einen Loppemarked nur noch mit Scheuklappen passiere. Wenn ich das schaffe, bleibe ich über Pfingsten hier. Und erlaube mir ein klitzekleines Budget, das dem Fährticket entspräche. Maximal.

