
Sommersonnenwende
Zur Zeit kann man um elf Uhr abends draußen noch lesen, aber der längste Tag ist nun vorbei. Die Sommersonnenwende hat auch den ersehnten Regen mitgebracht. Allerdings war das, was in der Nacht auf den 21. herunter kam, schon innerhalb weniger Stunden wieder verdampft. Wenn wir Glück haben, kommt am Montag noch ein bisschen mehr. Im Garten wächst wegen der Trockenheit fast nichts, abgesehen von den Stockrosen, die hoffentlich bald blühen. Ich bin schon wieder so ungeduldig. Warum eigentlich?
Morgen ist St. Hans, doch die großen Feuer am Strand sind natürlich verboten. Sehr schade. Alternativ werde ich draußen wohl irgendwas mit reichlich Solarlampen machen. Wenn ich so darüber nachdenke, bekomme ich gleich wieder Lust auf Weihnachten. Meinetwegen dürfte der Sommer jetzt gerne in seine Schlussphase übergehen. Ich hatte genug Sonne. Die Hypophyse schreit zwar „Nein!“, aber der innere Maulwurf plant bereits ein neues unterirdisches Gängesystem.
Ich könnte stattdessen über meinen Schatten springen und einfach mal ein paar der vielen Festivals, die hier in der Hauptsaison stattfinden, besuchen. Ærø vibriert momentan. Zumindest das Jazzfestival und das Øhavet-Festival darf man eigentlich nicht auslassen, wenn man hier wohnt. Ich habe schon Lust auf Live-Musik, aber nicht auf so viele Menschen. Ob sich das jemals wieder ändern wird? Die Sonnenwenden stehen doch eigentlich symbolisch für Veränderung…

