Koffer
Grimoire

Reisen, die trotz Corona sein müssen

Anfang des Jahres hatte ich ambitionierte Reisepläne. Damals war aus familiären Gründen schon unklar, ob ich auch nur einen Bruchteil davon würde verwirklichen können. Als Corona dann einen Strich durch alles gemacht hat, war ich traurig, aber längst nicht so enttäuscht wie viele andere. Und ich hatte es auch nicht so eilig wie die meisten, die ohne lang zu zögern die Koffer packten, sobald im Sommer Reisen – zumindest unter bestimmten Voraussetzungen und mit bestimmten Einschränkungen – wieder möglich wurden. Für mich gab es immer noch genug Gründe, die gegen eine Reise sprachen.

Aber jetzt muss etwas von meiner Mutter nach Dänemark und etwas anderes für sie von dort zurück, auf den Büttger Friedhof. Nicht gerade ein erfreulicher Anlass. Aber Nyborg hatte ich für dieses Jahr überhaupt nicht auf dem Schirm, nachdem im letzten Sommer endgültig klar wurde, dass die Familientradition nicht mehr weitergeführt werden könnte. Deshalb ist dieser unverhoffte Trip, zusammen mit meiner Schwester, ein wahrer Lichtblick. Die Reise wird so kurz sein, dass von Erholung am Meer keine Rede sein kann. Und ob sie tatsächlich stattfindet, ist wie so vieles im Moment überhaupt nicht sicher. Aber die Buchung ist bestätigt und die Zeit geblockt. Die Vorfreude bringt mich jetzt schon fast um.

Danke für das Foto, Erwan Hesry