Bleiglasfenster
Grimoire

„Pieces with old souls“

Um meinem Vorsatz treu zu bleiben und der Flohmarktschnäppchenjagdversuchung anlässlich des Ommel-Loppemarkets am Pfingstwochenende zu widerstehen, habe ich mich ans Haus gefesselt, indem ich kostenlose Tarotlesungen anbot. Das hat sehr gut funktioniert. Und als wollte mich das Universum für meine Standhaftigkeit belohnen, bekam ich gestern von einer netten Dame aus der Skipperbyen zwei alte Bleiglasfenster geschenkt.

Ich liebe Bleiglasfenster und war schon lange auf der Suche nach mindestens einem günstigen Exemplar, um es vor eines der schmalen Fenster in meiner Lesenische (aka Gandalfs Schlafzimmer) zu hängen. Weil ich nichts auch nur ansatzweise Passendes zu einem für mich vertretbaren Preis finden konnte, hatte ich zwischenzeitlich sogar überlegt, eine Klebefolie zu verwenden. Aber selbst die ist nicht gerade billig, wenn das Ergebnis nicht erbärmlich aussehen soll. Daher habe ich mir diesen faulen Kompromiss bisher verkniffen.

Dass ich nun sogar gleich zwei nahezu perfekt passende Fenster ganz umsonst bekommen habe, hätte ich mir nie träumen lassen. Sie sind nur ein kleines bisschen zu kurz, ließen sich aber ansonsten anstandslos in die Fensternischen klemmen, so dass ich nicht einmal auf den Handyman mit seinem Profibohrer und der gigantischen Dübelauswahl warten musste, um die Rahmen aufzuhängen. Jetzt ist das Mini-Zimmer, das lange ein Stiefkind war, von mittags bis spät abends in weiches, buntes Licht getaucht. Es hat eine ganz neue Atmosphäre und wird sich auch im Hochsommer nicht unnötig aufheizen.

Es gibt natürlich auch Neuware, die einen Raum im Nu völlig verändert. Aber ich finde die Verwandlungen, die Stücke mit alter Seele bewirken, wie es eine englische Designerin im Cabana-Magazin nannte, einfach interessanter und charmanter. Nachhaltiger ist es außerdem auch. Meine Lopper-Liebe ist also ungebremst.


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