
Oktober
Der Himmel ist morgens pink, und hunderte Schwäne, die sich jedes Jahr im Spätsommer auf Birkholm mausern, verwandeln das Wasser zwischen Ommel und Halmø in eine weiß getupfte Fläche. Laut Jes Aagaard vom dänischen Natur- und Umweltministerium sind die Spinnen nun reif und können gepflückt werden. Velbekomme!
Im Garten geht es schleppend voran. Das Wetter grätscht immer wieder dazwischen, und der ehemalige Bürgermeister, der bei mir um die Ecke residiert, bekommt eine neue Terrasse, was natürlich Priorität hat (grummel). Aber ich bin trotzdem glückselig angesichts der Veränderungen. Vor allem der Teil des Gartens, den man von der Straße aus nicht sieht, ist auf einmal riesig und hell.
Ich grübele darüber nach, welche Art Stall ich für die Hühner haben möchte. Ich kann mir inzwischen sogar vorstellen, ihnen tagsüber den gesamten Garten zur Verfügung zu stellen (fickt euch, Spinnen!). Was natürlich voraussetzt, dass Gandalf lernt, das Federvieh in Frieden zu lassen. Das ist nicht so illusorisch, wie ich vor ein paar Monaten noch gedacht habe. In Ommel wimmelt es von Hühnern, die oft auch auf der Straße herumlaufen, und das ist mittlerweile überhaupt kein Problem mehr für ihn.
Zwischenzeitlich habe ich auch überlegt, statt Hühnern Frettchen anzuschaffen. Ganz vom Tisch ist der Gedanke noch nicht, wird aber wahrscheinlich an der Geruchsbelästigung für meine unmittelbaren Nachbarn scheitern. Naja, und Frettchen legen eben auch keine Eier. Dass sie Spinnen fressen, wage ich ebenfalls zu bezweifeln.
Ich schreibe hier im Moment eher wenig, weil die Worte anderswo sprudeln, und den Flow möchte ich unbedingt ausnutzen. Es entwickelt sich mal wieder alles etwas anders als gedacht. Aber Stillstand ist der Tod, also bin ich dankbar für jeden Fortschritt. FORTschritt. Das trifft es überraschend gut.

