
Nicht alle Schätze glänzen
Der Name dieses Blogs wäre ein anderer, wenn ich nicht so gerne Strände und Flussbetten nach besonderen Fundstücken durchkämmen würde. Was man inmitten Unmengen scheinbar gewöhnlicher Flusskiesel und Feuersteine finden kann, betört meistens weniger durch materiellen Wert, als durch die erstaunliche Schönheit im Schlichten. Solche Stücke haben einzigartige Merkmale, die nur die Kraft des Wassers und der Zeit hervorbringt. Auch eine Form der Alchemie, oder?
Der Suche nach Bernstein, Fossilien, gebänderten Glückssteinen, Hühnergöttern, Donnerkeilen, Donnersteinen, schönen Schneckenhäusern und Muscheln kann nicht jeder etwas abgewinnen. Aber für alle, die diese Art der Schatzsuche lieben, hat das Ganze etwas zugleich Therapeutisches wie süchtig Machendes. The perfect drug, möchte ich fast sagen. Und manche Menschen entwickeln mit der Zeit ein so geschultes Auge, dass man meinen könnte, sie müssten nur einmal den Blick senken, um etwas Tolles zu finden. Das ist übrigens eine schöne Allegorie auf das Leben und das Glück, wie ich finde. Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus.
Meine Mutter war Meisterin im Finden von Bernstein. Mein Vater fand vor allem Steine mit einer besonderen Form und spannende Fossilien. Meine Schwester findet die tollsten Hühnergötter. Und dann gibt es eine Person auf Instagram, die fast täglich so fantastische Steine postet, dass man nur staunen kann. In der Regel handelt es sich bei den Objekten auf Pebble of the Day tatsächlich um gewöhnliche Kieselsteine, aber die sind zum Teil wirklich spektakulär. Da hat jemand einen herausragend guten Blick, der mich ein wenig neidisch macht.
Bei dem hier unten eingebundenen Exemplar sollte man unbedingt zweimal swipen, bis zu dem kleinen Videoclip von der Öffnung des Steins. Ich bin ehrlich froh und dankbar, dass ich mich für so etwas begeistern kann. Wer braucht dann schon Gold und Edelsteine?

