
Mikrocamper-Träume
Weil mein nächstes Auto sowohl alltags- als auch campingtauglich sein soll, habe ich in der letzten Zeit viel zu Mikrocampern recherchiert und bin dabei auf den VW Caddy und den Dacia Dokker von Alpincamper gestoßen. Der Caddy wäre fantastisch, weil er Allradantrieb hat, aber nur der Dokker wäre für mich erschwinglich. Allerdings konnte ich mir kaum vorstellen, dass er wirklich für mehr als eine oder zwei Übernachtungen on the road taugen würde und habe daher Testberichte gesucht.
So stieß ich auf den Youtube-Kanal von René Kreher, der mit seinem Dokker nicht nur reist, sondern sogar darin wohnt. Naja, seit Kurzem wohnt er im selbstgebauten Tiny House und bastelt Wohnanhänger fürs Fahrrad, aber er hat definitiv sehr viel länger in seinem Auto gewohnt als meine geplanten Trips dauern sollen.
Jedenfalls sind Rene und seine Freundin Bärbel samt Hund Kari mit dem Dokker genau dorthin gereist, wohin es auch mich zieht. Nach Norden und nach Osten. Das sympathische Paar ist ans Nordkapp gefahren, hat die Ostsee umrundet, Rumänien bis zum Schwarzen Meer erkundet und zwischendrin Kurztrips ins Erzgebirge oder in die Hohe Tatra unternommen. Kein Wunder also, dass ich an diesem Kanal festhing. Er ist gespickt mit wertvollem Wissen und hat mir auch ein paar Illusionen genommen. Obwohl es bei den Reisen der beiden keine größeren Pannen gab, waren da doch ein paar Situationen, die für eine Einzelperson in der Fremde (und oftmals in völliger Einsamkeit) grenzwertig gewesen wären.
Mit meinen beiden Hunden bliebe in einem Mikrocamper wie dem Dokker definitiv nicht genug Platz für eine weitere Person. Andererseits gibt es mit einem größeren Wagen auch schon eine Menge Einschränkungen bezüglich der Strecken, denn besonders im Osten sind einige Straßen mit einem hohen oder breiten Auto nicht passierbar. Und schließlich ist die Zahl der Personen, mit denen man solche Reisen unternehmen könnte, ohne dass es unterwegs Tote gibt, begrenzt. Es ist also schwierig. Was tun?
Ich werde für meine zukünftigen Reisen mehr Komfort und Sicherheit einkalkulieren müssen. Fürs Erste bedeutet das wohl, dass die Ziele etwas weniger abenteuerlich ausfallen werden. Testrouten sozusagen. Insofern kann ich 2020 fast dankbar sein, denn nach diesem Anti-Reise-Jahr bekomme ich schon angesichts einer Tour entlang der deutschen Ostseeküste feuchte Augen.
Danke für das Foto aus Rumänien, Yousef Espanioly

