Coco
Grimoire

Junge Hunde, alte Hunde

Wir haben gerade einen Gast, der toll aussieht, aber ganz schön Nerven kostet. Die Besitzerin hat sich die Hand gebrochen, und ihre bildhübsche, noch sehr junge Irish Setter Hündin ist mit nur einer Hand unmöglich zu bändigen. Sowohl auf Spaziergängen als auch im Haus oder Garten. Meine Hunde haben auch ihre „Besonderheiten“, aber mir wird mal wieder bewusst, wie fantastisch sie sind. Wie weit wir gekommen sind.

Neben dem Jungspund wird aber auch augenfällig, wie sehr meine kleine Tonks gealtert ist. Ab und zu poppen Erinnerungen an die letzten Jahre mit Dalia auf. Die Sehkraft lässt nach, die Ohren werden schlechter, die Knochen schmerzen, immer öfter machen sich kleine Wehwehchen und Zipperlein bemerkbar, und auch geistig ist der Abbau da. Dafür nehmen Altersstarrsinn und Schlafbedürfnis zu. Diese Anzeichen wecken eine tief sitzende Angst bei mir. Nach Dalias Tod hatte ich mir geschworen, nie wieder einen Hund anzuschaffen, weil ich das nicht nochmal durchmachen wollte. Drei Jahre habe ich durchgehalten.

Tonks‘ Alter wurde auf sieben Jahre geschätzt, als ich sie adoptierte. Mir war natürlich klar, dass das bedeutete, dass unsere gemeinsame Zeit kürzer ausfallen würde als mit einem noch jungen Hund. Aber trotzdem ist das Ende für einen sieben Jahre alten Hund noch in ganz weiter Ferne. Jedenfalls, wenn man Glück hat. Und wenn es sich nicht um einen Berner Sennenhund, einen Irischen Wolfshund oder ähnliches handelt. Doch die Zeit ist gerannt. So kommt es mir zumindest vor. Viel zu schnell. Die nächsten Jahre sollen sich gefälligst ordentlich ausdehnen.

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