Hühnergott am Strand von Nyborg
Grimoire

Hühnergötter, Druidengläser, Schlangeneier und Hexensteine

Einen Stein mit einem natürlichen Loch bezeichnet man als Hühnergott. Denn ein alter slawischer Volksglaube versprach Schutz vor der Kikimora, wenn man einen solchen Stein an die Stalltür oder direkt über die Nester des Hausgeflügels hängte. Die Kikimora war ein gefürchteter Poltergeist, der die Bewohner eines Hauses terrorisierte und die Hühner am Eierlegen hinderte.

Noch heute sind Hühnergötter beliebte Glücksbringer, die gerne zum Einzug in ein neues Heim verschenkt werden. Sie eignen sich außerdem als Talismane für Kinder, die sich vor Monstern unter ihrem Bett oder Gespenstern im Keller fürchten.

Meist handelt es sich bei einem Hühnergott um einen Feuerstein, aus dem das Meer im Laufe vieler Jahre Kalkeinlagerungen heraus gewaschen hat. Man findet Hühnergötter vor allem an den Küsten von Nord- und Ostsee. Anderswo auf der Welt sind sie deutlich seltener, aber wenn sie dort auftauchen, nennt man sie „hag stones“, „druid’s glass“ oder „serpents‘ eggs“.

Mein persönlicher Bezug zu Hühnergöttern

Für mich sind Hühnergötter eine Inspiration aus früher Kindheit. In den alljährlichen Sommern an der dänischen Ostsee hat meine Familie so viele Hühnergötter gesammelt, dass heute überall in Haus und Garten lange Ketten dieser Steine hängen. Deshalb verbinde ich Hühnergötter nicht nur mit der Märchen- und Sagenwelt des Alten Europa und dem, was man gemeinhin als „folk magic“ bezeichnet, sondern auch mit Softeis, Meer, Salzlakritz und dänischem braunem Zucker. Die unvergleichliche Alchemie glücklicher Erinnerungen. Etwas, von dem man ein ganzes Leben lang zehren kann. Der metaphorische „happy place“, an den man sich jederzeit durch reine Gedankenkraft zurück ziehen kann.

Kein Wunder also, dass ich den Hühnergott – zusammen mit seinem Pendant, dem Donnerkeil – zu meinem beruflichen Talisman gemacht habe.

Hühnergötter

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