Injektion
Grimoire

Hmpf-Zentrum

Während man gerade mit ordentlich Nachdruck dazu aufgefordert wird, sich gefälligst schnellstmöglich impfen zu lassen, hat das hiesige Impfzentrum meinen Termin für die Zweitimpfung eine Woche nach hinten verlegt. Weil jetzt nur noch nachmittags geöffnet ist. Das soll wohl die vielzitierte Beseitigung der „Hürde“ sein – eingeschränkte Öffnungszeiten und Unfähigkeit, Termine halten zu können. Während ich mir auf Spotify jetzt nach jedem einzelnen Song einen unerträglichen Werbespot fürs Impfen anhören muss.

Ich würde mich wahrscheinlich weniger echauffieren, wenn es sich – jedenfalls für mich – nicht von Anbeginn an ausgesprochen umständlich gestaltet hätte, die Termine zu bekommen. Wobei es am ärgerlichsten war, dass ich dann trotz Termin (als ich endlich einen hatte, durfte man schließlich auch ganz ohne Termin hin gehen), eine gefühlte Ewigkeit in einem schmalen Gang warten musste, der sich zusehends mit weiteren Impfwilligen (und ihren Händchenhaltern) füllte, weil man „auf Impfstoff wartete“. Man saß direkt nebeneinander in einem geschlossenen Raum. In so einem Gedränge hatte ich mich seit Beginn der Pandemie nicht mehr befunden (nicht einmal draußen), und ich fühlte mich entsprechend vera***t, dass ausgerechnet im Impfzentrum kein Abstand gehalten werden konnte.

Es ist wirklich kein Wunder, dass mittlerweile auch die Geduldigsten keinen Bock mehr auf das Gerede von denen da oben haben. Zuverlässige Umsetzung wäre mal schön. Dezenter Vorschlag für den (nächsten) Wahlkampf.

Danke für das Foto, Jair Lázaro