
Frühlingsfrisch
Der Frühling ist noch weit weg, aber gestern konnte man ihn riechen. In den letzten Wochen hat es soviel geregnet, dass der Wetterdienst vor Überschwemmungen warnte, und abseits von Kopfsteinpflaster und Asphalt versinkt man überall im Matsch. So ein mitten hinein grätschender Sonnentag mit strahlend blauer See und wolkenlosem Himmel erinnert daran, dass Ærø eigentlich ausgesprochen bunt ist. Heute gibt es wieder reichlich Regen und gecancelte Fährverbindungen, aber die Hypophyse wurde angefixt. Ich mache mir plötzlich verstärkt Gedanken um den Garten.
Mit Garten meine ich speziell den Bereich auf der Nordseite meines Grundstücks, den man von der Straße aus kaum sieht. Er ist fast vollständig überdacht, und dieses Dach fand ich ursprünglich fantastisch, aber es ist alt, an vielen Stellen kaputt und ausgesprochen hässlich. Außerdem blockiert es eine Menge Licht, das auf der Nordseite eines Hauses sowieso schon rar ist. Die Balken, die das Dach halten, machen den Bereich zusätzlich klein, und last but not least trägt das ganze Konstrukt dazu bei, dass sich die vielen Spinnen hier so wohl fühlen. Ich habe daher entschieden, dass es weg muss.
Wie ich diesen Entschluss umsetzen soll, ist mir schleierhaft. Früher hätte ich ihn deshalb gleich
auf viel später vertagt verworfen. Aber neuerdings entwickele ich fast sowas wie heimwerkerischen Ehrgeiz. Ich habe entdeckt, dass es Minikettensägen gibt, die erstaunlich viel können. Und der Geist meines Vaters spricht mir Mut zu.

