Smoltvagt
Grimoire

Forellenkinder bewachen

Als erklärte Gegnerin der „Sportfischerei“ brauchte es einiges an Überzeugungsarbeit. Aber man lernt nie aus, und so habe ich gestern Forellenkinder vor Möwen und Kormoranen beschützt. Diese Tätigkeit ist so simpel, wie sie sich anhört. Man patrouilliert am Ufer und wedelt bei Bedarf mit den Armen.

Auch die Ostsee leidet unter Überfischung, deshalb werden alljährlich an strategischen Orten Forellenbabies ausgesetzt. Zwei solcher Orte gibt es auch auf Ærø. Dieses Unterfangen bringt aber nur dann etwas, wenn man fischfressende Vögel daran hindert, das Ganze für ein üppiges Gelage zu missbrauchen. Die noch sehr kleinen Forellen sind nämlich nicht nur unerfahren, sondern wegen ihres Häppchenformats und der noch sehr dünnen Haut ein köstlicher Leckerbissen für ihre fliegenden Feinde.

In den letzten Tagen hat man daher nach Freiwilligen gesucht, die für ein paar Stunden auf die Fische aufpassen. An manchen Orten zeigen sich besonders die Möwen völlig unbeeindruckt von einer lebenden Vogelscheuche oder werden gar aggressiv, aber ich hatte eine völlig ereignislose Wacht. Das machte es auch ein bisschen langweilig. Umso weniger verstehe ich, warum so viele Menschen gerne angeln. Ich hoffe jedenfalls, dass möglichst viele der Fischchen, die vielleicht von meiner Anwesenheit profitiert haben, groß und stark werden und nie in einem Netz oder an einer Angel landen.

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