
Etwas anders machen
Wie man sieht, hat sich hier etwas verändert. Ich habe ein neues Theme installiert, weil das alte ein paar kleine Darstellungsfehler hatte, die mich zuletzt so genervt haben, dass ich sie nicht mehr ignorieren konnte.
Das alte Theme hat mir eigentlich gut gefallen, es war schlicht und textorientiert. So etwas wollte ich eigentlich wieder haben, konnte aber nichts finden, das mir wirklich gefallen hat. Und wenn ich in der Vergangenheit eins gelernt habe, dann dass das Herumschrauben in WordPress-Themes, die man nicht selbst gebaut hat, langfristig nur Ärger bringt.
Deswegen ist die Veränderung etwas drastischer ausgefallen, als ich ursprünglich geplant hatte. Aber alles (na gut, fast alles) funktioniert so, wie ich es will. Es ist wieder dunkel, was mir sowieso mehr liegt, und vor allem: Ich muss mich nicht vor dem nächsten Update gruseln. Dass die Bilder ziemlich austauschbar sind, stört mich nicht einmal. Meine eigenen Fotos haben mich nur noch frustriert, und ich habe meine kleine Kompaktkamera so gut wie nie mehr dabei. Das neue Theme lebt aber von Bildern, also ist es jetzt erstmal, wie es ist. Form compliments function statt form follows function.
Über die ganze Umpuzzelei hatte ich reichlich Gelegenheit, sozusagen über Veränderungen im Allgemeinen zu meditieren. Zu Beginn der Krise keimte stellenweise – auch bei mir – die leise Hoffnung, dass „wir“ diese Gelegenheit nutzen würden, um ein paar dringend notwendige Veränderungen vorzunehmen. Ein paar gibt es ja tatsächlich, aber erstens scheint mir, dass es genau so viele Veränderungen zum Schlechten gibt, und zweitens geht der ganz große Trend aktuell wohl eher zurück zu alten Gewohnheiten. Ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren, aber ich sehe außer Masken, wirtschaftlichem und kulturellem Niedergang und unschöner Einschränkungen im gesundheitlichen und pflegerischem Bereich (der bei mir nunmal gerade eine sehr große Rolle spielt), keinen Wandel. Längst treten einem die Leute im Geschäft wieder in die Hacken, und der Fluglärm im Garten meiner Eltern macht jede Unterhaltung unmöglich.
Da man aber nicht über andere meckern soll, sondern stattdessen seinerseits mit gutem Beispiel voran gehen und im eigenen, kleinen Universum etwas tun soll, habe ich beschlossen, einen Teil meiner Energie neu zu investieren. Ich hatte schon angedeutet, dass ich mein Workshop-Konzept überarbeite, aber da geht es um Details. Stattdessen möchte ich etwas wiederbeleben, das mir schon früher viel Spaß gemacht hat: Lesungen. Ich hatte das vor vielen Jahren in Kooperation mit dem Diogenes Verlag und dem Theaterkeller gemacht – leider ein Minus-Geschäft für mich. Jetzt, da ich eigene Räumlichkeiten für Veranstaltungen im kleinen, gemütlichen Rahmen habe, werde ich Lesungen mit Indie-Autoren und Indie-Autorinnen anbieten. Als großer Fan dieser immer noch unterschätzten Nische bietet sich das einfach an, und im kulturellen Bereich kann man im Augenblick gar nicht genug tun.
Aufgrund der speziellen Situation dauern die Abstimmungen mit den zuständigen Ämtern noch ein wenig, aber demnächst werde ich tüchtig die Werbetrommel rühren. Auch etwas Neues für mich.

