
Die vielen Facetten von Self-care
Wenn man den einschlägigen Influencer-Blogs Glauben schenkt, dann handelt es sich bei Self-care vornehmlich um Kosmetikbehandlungen oder Besuche im Spa. Dabei geht es bei dem in letzter Zeit etwas gehypeten Begriff um viel mehr, zum Beispiel auch um einen notwendigen Besuch beim Arzt oder Therapeuten, den Sonntagsspaziergang oder das berühmte gesunde Frühstück.
Grundsätzlich handelt es sich bei Self-care um individuelle, eigenständige und freiwillige Handlungen, die dem Aufrechterhalten (oder Erlangen) der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit dienen. Normalerweise macht das jeder Mensch ganz automatisch, als Teil des Selbsterhaltungstriebs. Viele moderne Menschen haben aber Probleme damit, sei es aus Instinktverlust, geringem Selbstwertgefühl, zuviel Stress, zuwenig Zeit, oder weil Self-care irrtümlich als egoistischer Zug betrachtet wird. In all diesen Fällen hat es ganz offensichtlich bereits ein Zuwenig an Self-care gegeben. Denn genau vor diesen Problemen sollte Self-care eigentlich schützen.
Besonders das Bewältigen von Stress und Druck ist ein wichtiger Aspekt, ebenso wie der Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen, weil das die Wurzeln vieler physischer und psychischer Probleme in der westlichen Welt sind. Idealerweise hat Self-care mit Genuss, Entspannung und Selbstschutz zu tun, und zwar auf sehr individuelle Weise. Genuss bezieht sich auf alle Sinne, und sie sollten möglichst alle beteiligt sein. Entspannung ist für den Einen ein duftendes Vollbad, für den Anderen eine schweißtreibende Spinning-Session oder ein langes Telefonat mit der besten Freundin. Selbstschutz kann ein hilfreiches Mantra sein, das Verwenden von Sonnenschutzcreme oder das zeitweise Tragen einer Kopfbedeckung zum Schutz des Kronen-Chakras – und damit meine ich nicht den Aluhut!
Wie oben schon angedeutet kann sich Self-care auch um Heilung drehen. Das bedeutet, dass man ein gutes Körpergefühl hat und oft genug in sich hinein hört, um zu merken, wenn etwas im Argen ist und rechtzeitig entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Self-care kann auch bedeuten, Hilfe zu suchen und auf regelmäßige Einnahme von Medikamenten zu achten.
Ein weites Feld also, und im heutigen Alltag ironischerweise gleichermaßen wichtig wie leicht zu vergessen. Deshalb empfehle ich, Self-care zu ritualisieren, also mit schöner Regelmäßigkeit zu zelebrieren. Inspiration und Beispiele dazu werde ich in der nächsten Zeit hier posten. Aber ich betone noch einmal: Self-care ist individuell und daher auch am wirkunsgvollsten, wenn man für sich persönlich die wohltuendsten Routinen findet.

