
Citizen Science: Die Stunde der Wintervögel
Vom 8. bis 10. Januar kann jeder, der Lust und eine Stunde Zeit hat, an einem wichtigen Projekt zum Artenschutz teilnehmen. Dann findet nämlich (zum bereits elften Mal) die alljährliche „Stunde der Wintervögel“ des NABU statt: Eine Zählung, die Zuhause oder auch in einer Grünanlage in der Nähe durchgeführt werden kann. Wichtig ist nur, dass man in einem Siedlungsraum zählt, also nicht irgendwo im Wald außerhalb der Stadt oder in der Pampa.
Man braucht eigentlich nur Zettel und Stift und keinerlei Vorwissen, um bei dem Projekt mitzumachen. Um die Auswertungen zu erleichtern, ist es aber sinnvoll, die Ergebnisse anschließend nicht per Telefon durchzugeben, sondern das extra dafür vorbereitete Online-Formular (erst ab dem 8. Januar verfügbar) zu nutzen. Oder noch besser: die kostenlose Vogelwelt-App des NABU (die nicht nur für diese Aktion hilfreich ist!). Außerdem gibt es eine sehr praktische Zählhilfe zum Ausdrucken, mit der das Bestimmen der Vogelarten auch für Laien kinderleicht ist, falls man die App nicht nutzen möchte.
Es ist egal, ob man sich eine Stunde am Morgen, irgendwann mitten am Tag oder in der Dämmerung zum Zählen aussucht. Aber es macht natürlich mehr Spaß, wenn man nicht gerade eine Stunde mit sehr wenig Vogel-Aktivität wählt. Wenn man also weiß, wann am Futterhäuschen im eigenen Garten oder auf dem Balkon oder an einem beliebten Baum im Park am meisten los ist, bietet es sich an, dann zu zählen. Vorausgesetzt, man behält dann noch den Überblick, um die jeweils höchste Anzahl Vögel einer Art, die zum selben Zeitpunkt zu sehen sind, festzustellen. Bei zu viel Action – zum Beispiel bei der täglichen Patrouille des lokalen Dohlen- oder Krähenschwarms – wird das nämlich schwierig.
Ich kann aus eigener Erfahrung empfehlen, vorab einen kleinen Testlauf zu machen. Dann merkt man schnell, wie man am besten vorgeht.
Es gibt sogar etwas zu gewinnen, zum Beispiel zwei hochwertige Ferngläser. Aber das Tollste an der Sache ist eigentlich immer der Zeitpunkt, wenn der NABU die Ergebnisse der Aktion ausgewertet und ein Fazit gezogen hat. Die Erkenntnisse daraus sind nämlich wertvoll, und es ist schön zu wissen, dass man einen Beitrag dazu leisten konnte.
Ich habe in dieser Umgebung noch nie gezählt und bin deshalb besonders gespannt, was dabei heraus kommt. Im Gegensatz zu Wien oder Ernstbrunn gibt es hier sehr viele Elstern, Dohlen und Eichelhäher, dafür keine einzige russische Krähe. Und ich sehe immer viele Rotkehlchen, aber kaum Spatzen. Mal sehen, auf welche Zahlen ich komme.
Danke für das Foto, Biel Morro

