Aus Sch***ße Bonbons machen
Via Twitter erfuhr ich gestern von einem Mann, der auf der Arbeit Mist gebaut hatte und davon ausging, gefeuert zu werden. Er war auch schon zu einem Meeting eingeladen worden, mit dem Hinweis, dass er jemanden zur Unterstützung mitbringen dürfte. Die Sache war also klar. Daraufhin buchte der Mann einen Clown, der ihn in voller Montur zum Kündigungsgespräch begleitete und während des gesamten, unangenehmen Meetings lustige Figuren aus bunten Luftballons anfertigte. Als das offizielle Kündigungsschreiben überreicht wurde, brach der Clown hochdramatisch in Tränen aus.
Ich weiß nicht genau, was für einen Job der Mann in dem Unternehmen inne hatte, aber er wird seinen Chefs sicher in lebhafter Erinnerung bleiben. Klar, nicht unbedingt in angenehmer, aber auf jeden Fall als Meister der Inszenierung. Er hat Originalität, Kreativität und Humor bewiesen, gepaart mit der bewundernswerten Fähigkeit, sich auch in Krisensituationen nicht unterkriegen zu lassen. Inzwischen ist er nicht nur „Twitter-famous“, sondern auch wieder fest angestellt. Medien in aller Welt haben von dem Fall berichtet. Niemand fragt danach, was der Mann eigentlich verbockt hatte, um die Kündigung zu erhalten.
Mich erinnert die Geschichte an die Oma meiner Mutter, die ich nie persönlich kennen lernen durfte, aber die Erzählungen zufolge „aus Scheiße Bonbons machen“ konnte. Fehler sind immer auch Chancen. Die nutzt man aber nur, wenn man sich nicht hängen lässt oder gar in Selbstmitleid oder Selbstzerfleischung zerfließt.
