
7 vs. Wild reloaded
Als klar war, dass die zweite Staffel von 7 vs. Wild auf einer tropischen Insel stattfinden würde, hatte ich zunächst gar kein Interesse. So ein Setting ist für das Survival-Thema sicher große klasse, aber ich kann mit der – sagen wir mal – Ästhetik überhaupt nichts anfangen. Die Aussicht auf gefährliche Schlangen und riesige Taranteln auf dem Screen – nein, danke. Und dann die Teilnehmer. Och nö. Gleich drei Kandidaten, die ich gemutet habe, weil ich sie echt nicht sehen möchte.
Aber inzwischen bin ich doch schon wieder angefixt. Wegen der Wildcard-Bewerbungen. Einer der sieben Teilnehmer wird nämlich diesmal aus der Community ausgewählt. Und das soll explizit jemand sein, der noch keine sehr große Followerschaft hat. Die große Mehrheit der bisherigen Bewerbungsvideos (alle unter dem Hashtag #7vswildcard zu sehen und jeweils ungefähr 8 Minuten lang), beweist mal wieder: Enthusiasmus holt Unglaubliches aus Menschen heraus.
Da gibt es einen Bewerber, der nur ein Bein hat. Ein anderer macht ein Abenteuer im Jahr 1922 daraus, inklusive gestreiftem Herrenbadeanzug und köstlichem Humor. Ein Kandidat ist bereits Tropen-erprobt, weil er seit Jahren Affen rettet und auswildert. Ein weiterer Typ mit Dschungelerfahrung bewältigt in seinem Clip die große Herausforderung, einfach nur in einer Hängematte herumzufläzen und sich mit vergangenen Heldentaten zu brüsten – womit er sich wahrscheinlich als einer der realistischsten potenziellen Teilnehmer dieser Staffel hervor tut. Ein Hobbit-Verrückter ist auch dabei.
Die Videos sind so verschieden, wie sie nur sein können. Es gibt High-end-Kurzfilme und Clips, die von Newbies mit einfachsten Mitteln realisiert wurden. Manche begeistern durch ein besonders kreatives Abenteuer, andere durch schlichten Grips, der Lösungskompetenz und Besonnenheit in Extremsituationen beweist. Während viele Teilnehmer dick auftragen, demonstrieren ein paar lieber kühle Professionalität. Ein etwas naiv wirkendes Mädchen, das für ihr Bewerbungsvideo zum allerersten Mal draußen übernachtet und dazu sicherheitshalber den Papa mitnimmt, lockert den ehrgeizigen, testosterongeschwängerten Haufen angenehm auf. Auch wenn klar ist, dass die junge Dame nicht qualifiziert ist, hat sie doch die Sympathien auf ihrer Seite.
Wieder ist es Fritz und seinem Team bereits im Vorfeld gelungen, eine Content-Goldgrube aufzutun und einen bunten Haufen Menschen zu den coolsten Aktionen zu inspirieren. Ich liebe es. Und ich werde es dann wohl ab November doch wieder angucken und begeistert sein. Trotz Sonne, Palmen, Schlangen, Spinnen und einiger ungeliebter Teilnehmer. Weil das Konzept wieder aufgehen wird. Ich freu mich schon.
Danke für das Foto, Nipanan Lifestyle

