
Contemporary Magic
„Der Zauber steckt immer im Detail“ hat Theodor Fontane gesagt. Und es stimmt. Es sind kleine Unterschiede, die das Normale zu etwas Besonderem machen. Feinheiten, oft nicht auf Anhieb wahrnehmbar und meist nicht einmal genau zu benennen. Das berühmte „Je ne sais quoi“, das Mona Lisas Lächeln ausmacht.
Ich definiere „Magie“ nicht wie Wikipedia, und vermutlich versteht jeder etwas anderes darunter. Für viele hat sie einen negativen Beigeschmack, entweder weil Magie unwissenschaftlich und damit etwas für die „Dummen“ ist. Oder weil sie eine düstere Geschichte hat, nach Betrug und Okkultismus riecht und Illusionen nährt.
Tatsächlich können wir heute fast alles entzaubern. Von Sternschnuppen und Polarlichtern über die wundersame Wirkung eines Placebos bis zur Liebe. Aber wie fad wäre die Welt ohne Musik, Kunst oder Geschichten, die uns in ferne Welten entführen? Wie emotionslos und kalt wären Technologie und Wissenschaft, würden uns neueste Entdeckungen und Entwicklungen nicht zum Staunen bringen, gerade weil sie zu komplex sind, um sie wirklich zu verstehen? Ein Kind mit Asperger-Syndrom und mathematischer Hochbegabung. Dunkle Materie, die eine Wissenschaftlerin so treffend „Dark Matter Poltergeist“ genannt hat. Der Moment, wenn uns mitten im Wald plötzlich ein Hirsch gegenüber steht. Charisma. Zufälliger Blickkontakt mit einer fremden Person, der uns wie ein Blitz durchzuckt. Der Ball konzentrierter Energie, der bei einer Reiki-Behandlung spürbar durch unseren Körper rollt. Kerzenlicht, das einen Raum völlig verändert. Alles keine Zauberei, aber schwer zu erklären.
Der „Sense of Wonder“ und das, was der Volksmund aus Erklärungsnot „Magie“ nennt, bereichert unser Leben wie das Salz in der Suppe und kann sehr heilsam sein. Selbst „Hokus Pokus“ wie Rituale, Mantras, Tarot oder die Arbeit mit mythologischen Archetypen gibt nicht selten wertvolle psychologische Hilfestellung bei den profanen Problemen unseres Alltags. Jeder kann lernen, diese „Magie“ zu nutzen. Im persönlichen Leben und im Beruf.